„Runder Tisch Lehrkräftebildung“ wieder aufgenommen
Schon seit einer Reihe von Jahren, unterbrochen durch eine längere Corona-Zwangspause, sucht unser Verein den Dialog mit der Wissenschaft und den Studierenden in einem besonderen Forum: Jeweils in Zusammenarbeit mit den Zentren für Lehrerbildung veranstalten wir einen „Runden Tisch Lehrkräftebildung“ reihum an den Universitäten des Landes.
So fand am Mittwoch, dem 01.06.2022, von 14.00 – 16.00 Uhr ein Runder Tisch Lehrkräftebildung: Inklusion und Schule zum Thema „Eine Schule für Alle! Inklusiver Unterricht in der Praxis“ in der Uni Koblenz statt.
Eingebunden in eine Lehrveranstaltungvon Dr. Gertraud Kremsner, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt auf Pädagogische Professionalität im Kontext (schulischer) Heterogenität und Inklusion an der Universität Koblenz-Landau (Campus Koblenz), nahm er die Diskussion auf, die an der TU Kaiserslautern 2016 begonnen, an der Universität Trier 2017, an der Universität Mainz 2018 und an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau 2019 weitergeführt wurde.
Im Mittelpunkt stehen jeweils mögliche Konzepte zur Weiterentwicklung eines inklusiven Schulsystems sowie Erfahrungen von Vertreter:innen der Schulpraxis. Die Diskussion soll Stärken und Schwächen der inklusiven Bildungsansätze herausarbeiten und Handlungsempfehlungen für die Lehrkräftebildung sowie die Schulpraxis generieren.
Nach einem Impulsvortrag zum Thema „Inklusive Didaktik als allgemeine Didaktik“ von Frau Prof‘.in Dr. Kremsner folgte ein konkreter Praxisbericht zum Thema „Inklusive Unterrichtsvorbereitung und
-durchführung“ durch unser Vorstandsmitglied Ursula Lischber mit anschließender Diskussion.
Ein berufsbiografischer Einstieg regte zunächst die Studierenden an, ihre Entscheidung für eine bestimmte Schulform zu reflektieren.
Das Thema „Addition ungleichnamiger Brüche“ sollte zeigen, dass inklusiver Unterricht auch bei sperrigen Themen möglich ist.
Inklusive Didaktik ist – wie im Impulsvortrag genannt – allgemeine Didaktik und gute Fachdidaktik.
Das Beispiel aus dem Arbeitsalltag in einer IGS zeigte, wie in Gruppenarbeit, mit geeignetem Material und offenen Aufgabenstellungen, alle Schüler:innen ein gemeinsames Ergebnis erarbeiten und individuelle Lernfortschritte erreichen können.
Dabei konnte an bisher von den Studierenden in vorangegangenen Veranstaltungen bearbeitete Themen angeknüpft werden: „Inklusive Diagnostik“ heißt im Alltag: „Was muss ich von meinen Schüler:innen wissen, wenn ich dieses Thema bearbeite?“ – „Welche Lernchancen (für wen) stecken in dem Thema ?“ – „Wer bringt was mit für dieses Thema?“
Abschließend wurde angesprochen, welche „Kulturen, Strukturen und Praktiken“ (siehe „Index für Inklusion“) förderlich für einen inklusiven Unterricht sind und wo „Unkulturen, starre Strukturen und überkommene Praktiken“ einer inklusiven Entwicklung im Weg stehen.
Schnell wurde hier die Bewertung mit Noten als ein bedeutsames Hindernis erkannt.
Die Veranstaltung wurde hybrid angeboten. So konnten sich außer den Studierenden vor Ort noch weitere Personen online zuschalten und den interessanten Ausführungen optisch und akustisch folgen und sich im Chat an der Diskussion beteiligen.
Aus dem Chat kam auch die Frage nach dem Praxis-Anteil in der universitären Lehrkräftebildung.
Dieser Impuls wurde von den Studierenden aufgenommen: In allen Rückmeldungen wurde der Wunsch nach mehr Verknüpfung von theoretisch angebotenen Inhalten mit praktischen Erfahrungen deutlich.
Auch diese Diskussion bestärkt uns in dem Vorhaben, die Zusammenarbeit mit den ZfL zu verstetigen.
Am Mittwoch, dem 27.07.2022, folgt ein nächster Runder Tisch Lehrkräftebildung in Zusammenarbeit mit dem ZfL der TU Kaiserslautern.