Blick über den Tellerrand unseres Verständnisses von Inklusion
Kameruner Pädagoge Referent auf unserer diesjährigen Mitgliederversammlung
Referent unserer diesjährigen Mitgliederversammlung war Frederick Njobati aus Kamerun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik der Universität Bamberg. Entlang seiner Vita eröffnete er dem Auditorium einen erweiterten, letztlich globalen Blick auf Inklusion.
Nach einer kurzen Einführung in sein Heimatland beschrieb er seine Tätigkeit als Koordinator des Pedagogic In-Service Training Programme (ISTP). In diesem Fort- und Weiterbildungsprogramm wird Leitungen und Kollegien von über 400 Vor-, Grund- und weiterführenden, meist kirchlichen Schulen ein Training angeboten, das Schüler und Schülerinnen in den Mittelpunkt des unterrichtlichen Handelns stellt. Methodische und gleichzeitig inhaltliche Schwerpunkte sind Entwicklung von Selbstwertgefühl, demokratisches Handeln, ökologisches Bewusstsein, Partizipation, Friedenserziehung und Umgang mit Heterogenität.
Mittlerweile in Deutschland, absolvierte er den Master-Studiengang Educational Quality in Developing Countries (IMPEQ) und arbeitet in diesem Programm als wissenschaftlicher Assistent. Inklusion ist fester Querschnittsbestandteil des Programms (Recht auf (Aus-)Bildung, individuelle Förderung Aller ‑ pädagogisch, sozial, ökonomisch).
Im letzten Abschnitt hebt er Inklusion ‑ Bezug nehmend auf die UN-Behindertenrechtskonvention und das Ziel 4 nachhaltiger Entwicklung (= Bildung) ‑ auf die globale Ebene. Der Fokus kann nicht nur auf einzelnen benachteiligten Personen liegen, sondern die benachteiligenden Systeme, die Gesellschaften müssen in den Blick genommen werden ‑ ein Paradigmenwechsel!
Inklusion liefert also einen entscheidenden Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit in allen Gesellschaften und deren Interaktionen. Qualifizierte inklusive (Aus-)Bildung ist hierfür die Basis.